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Rückeninfo
Jeder dritte Erstklässler hat bereits eine schlechte Körperhaltung und ein Fünftel der Grundschüler klagt über Rückenschmerzen.
Wie können wir unsere Kinder in einem rückengesunden Alltag unterstützen:
Bewegung
Entspannung
Atmung
Durchblutung
Anregung des vegetativen Nervensystems
Aromatherapie
Bei Kindern im Vorschulalter kann eine Haltungsschwäche noch nicht eindeutig festgestellt werden. So ist das Becken bei Dreijährigen entwicklungsbedingt noch leicht nach vorne gekippt. Erst im Alter von vier bis sechs Jahren richtet sich die Wirbelsäule auf, um ihre endgültige S-Form zu erreichen.
Kleine Kinder tun instinktiv das Richtige: Sie springen in Pfützen, balancieren auf der Bordsteinkante und müssen auf jeden Hügel klettern – kurz, sie sind immer in Bewegung. Dabei trainieren sie ausgiebig alle Muskelgruppen, lernen ihre Bewegungen zu koordinieren und stärken ihre Körperhaltung und benötigen keine Rückenschule. Ihre Durchblutung ist bei Bewegung angeregt und die Atmung ist tief.
Was können wir tun? – Schwerpunkt Bewegung
Kinder viel draußen spielen lassen. Klettern, turnen, rutschen, schaukeln und rennen. Spazieren gehen und auf Spielplätzen Pause machen. Vielseitige Bewegung stärkt nicht nur die Haltung, sondern wirkt sich auch positiv auf die Intelligenz Ihres Kindes aus!
Unsere Körperhaltung baut sich von unten, von den Füßen her auf. Deshalb ist eine starke Fußmuskulatur so wichtig. Barfußlaufen ist Wirbelsäulengymnastik.
Gerade sitzen ist out, „bewegtes Sitzen“ für einen starken Kinderrücken!
Beim bewegten Sitzen werden immer wieder andere Muskelgruppen beansprucht und der Druck des Körpergewichts verteilt sich besser auf die Bandscheiben. Viel wichtiger ist, dass Ihr Kind immer wieder die Sitzposition wechselt. Mal auf dem Stuhl lümmeln oder knien ist also durchaus erlaubt. Es gibt nur eines, das besser für den Rücken ist als bewegtes Sitzen: überhaupt nicht sitzen! Deswegen ist es günstig, wenn Ihr Kind zwischendurch immer wieder aufsteht oder herumgeht – aber das tun zumindest kleinere Kinder ganz von selbst.
Mit den Kindern überlegen wie die Gelenke funktionieren und in welche Richtungen Bewegungen machbar sind.
Bewegungsspiel: Gelenkig wie ein Kätzchen
Dieses Bewegungsspiel stärkt die Rückenmuskulatur und verbessert die Gelenkigkeit der Wirbelsäule. Erzählen Sie Ihrem Kind, dass es jetzt ein kleines, verspieltes Kätzchen ist, das sich nach einem erholsamen Nickerchen kräftig reckt und streckt. Dann jagt es eine Maus.
Diese Übung besteht aus verschiedenen Teilen:
(Ruheposition) | 1. Das kleine Kätzchen schläft noch Es kniet auf dem Boden, die Unterarme liegen dabei vor den Knien und sein Kopf ruht auf den Unterarmen (siehe Abbildung 1). |
(Vierfüßlerstand) | 2. Das Kätzchen wird wach und reckt und streckt sich Ihr Kind hebt nun den Kopf und streckt die Arme nach vorne aus. Bei leicht gebeugten Ellenbogen und erhobenem Kopf biegt es dann die Wirbelsäule weit nach unten durch (siehe Abbildung 2). Anschließend streckt es die Arme durch, senkt den Kopf und krümmt die Wirbelsäule nach oben – es macht also einen Katzenbuckel. |
(Strecken) | 3. Nun kommen die Pfötchen dran |
(Runder Rücken) | 4. Das Kätzchen lugt ins Mauseloch hinein Ihr Kind, das Kätzchen, muss sich dazu ganz flach machen. Es sitzt im Kniesitz und schiebt mit aufgestützten Händen (Fingerspitzen zeigen zueinander) und erhobenem Kopf den Oberkörper so weit es geht flach am Boden entlang. Wenn es nicht mehr weiter geht, macht es den Rücken ganz rund und kommt mit gesenktem Kopf in den Kniesitz zurück (siehe Abbildung 4). 5. Das Kätzchen schleicht sich an die Maus heran |
Ihr Kind ist jetzt ein kleiner Hund, der versucht, sein eigenes Schwänzchen zu fangen.
(Bewegung im Vierfüßlerstand) |
Es steht im Vierfüßlerstand und bewegt den Kopf in Richtung Becken (siehe Abbildung 5). Dabei dreht es sich um die eigene Achse – mal zur rechten, dann wieder zur linken Seite. |
Bewegungsspiel: Fischen wie ein Bär
Erzählen Sie Ihrem Kind, dass es ein Eisbär ist und an einem Eisloch lauert, um einen Fisch zu fangen.
(Fersensitz) |
Dabei sitzt Ihr Kind im Fersensitz auf dem „Eis“, der Oberkörper liegt mit gestreckten Armen auf dem Boden (siehe Abbildung 6). Nun streckt es abwechselnd erst den rechten, dann den linken Arm nach vorne, um mit der „Tatze“ im Wasser zu fischen. |
Bewegungsspiel: Hüpfen wie eine Frosch
Ihr Kind ist nun ein Frosch, der einer flinken Fliege hinterher springt.
(Springen) |
Es geht in die Hocke und setzt beide Hände auf dem Boden auf. Dann springt es wie ein Frosch nach vorne, indem es sich mit den Händen abstützt und mit den Füßen nachsetzt (siehe Abbildung 7). |
Majestätisch wie ein Storch
Erzählen Sie Ihrem Kind, dass es ein Storch ist, der mit großen Schritten langsam und majestätisch über eine Wiese schreitet.
(Arme ausstrecken) |
Ihr Kind steht dabei auf einem Bein, wobei es das Standbein nicht überstrecken (nach hinten durchdrücken) darf. Die Arme breitet es in Schulterhöhe zu beiden Seiten aus. In dieser Position soll es fünf Sekunden verharren (siehe Abbildung 8), dann kommt der nächste Schritt des Storches und die andere Seite ist dran. |
Drunter und drüber mit der schiefen Brücke
(Brücke) |
Ihr Kind legt sich auf den Rücken, winkelt die Knie ab und stellt beide Beine mit ein wenig Abstand (gibt einen besseren Stand!) fest auf den Boden. Dann hebt es das Becken vom Boden ab und bildet quasi eine schräge Brücke (siehe Abbildung 9) – das ist allerdings ganz schön anstrengend, sodass Sie Ihr Kind immer wieder ermutigen sollten, noch ein wenig durchzuhalten, wenn es gleich aufgeben will! Nun bekommt Ihr Kind einen nur wenig aufgeblasenen Luftballon, einen kleinen Ball oder ein kleines Stofftier, das es um seinen Körper kreisen lassen soll: Es soll den Gegenstand unter dem Rücken durch von der rechten Hand in die linke geben. Zurück zur rechten Hand geht es dann oben drüber über den Bauch usw. |
Drehwurm
Das Kind legt sich auf den Rücken in die Wiese oder Sportraum und macht sich ganz lang, indem es beide Beine ausstreckt und die Arme über den Kopf nach hinten reckt. Nun rollt es sich in dieser Position viermal um die eigene Achse und dann wieder zurück. Diese Übung fördert die Beweglichkeit, stärkt die Rücken- und Po-Muskulatur und macht auch jüngeren Kindern richtig Spaß.
Käfer auf dem Rücken
Bei dieser Übung kann sich das Kind so richtig austoben: „Lege dich auf den Rücken, strecke Füße und Arme in die Luft und strample 30 Sekunden lang, was das Zeug hält!“ Diese Übung trainiert nicht nur die Bauchmuskeln, sondern macht auch gute Laune. Wichtig! Dabei soll kein Hohlkreuzentstehen. Der untere Rücken muss bei der Übung fest aufliegen.
Auf und nieder, immer wieder
Das Kind kniet sich aufrecht auf den Boden (am besten auf eine weiche Unterlage) und nimmt die Hände hoch über den Kopf. Dann abwechselnd nach links und rechts absitzen, bis der Po den Boden berührt. Die Übung wird fünfmal rechts und fünfmal links wiederholt. Hierbei werden Rücken-, Bauch- und Po-Muskulatur trainiert.
Katze und Pferd
Das Kind kniet im Vierfüßlerstand auf dem Boden und begibt sich gedanklich in die Rolle einer Katze. Nun hört die „Katze“ einen Hund und macht einen ganz großen Katzenbuckel. Richtig groß! Diese Position etwas halten und zur Ausgangsposition zurückkehren. Im Anschluss macht das Kind einen Pferderücken. Der Rücken bzw. Bauchnabel sinkt in der Mitte nach unten, Kopf und Po bleiben hoch. Diese Übung im Wechsel zwischen „Katze“ und „Pferd“ mehrmals wiederholen.